Tradition

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Chronik

Der Schützenverein Scharnebeck feiert im Jahr 2021 sein 125-jähriges Bestehen - ein großes Jubiläum und ein guter Grund, 125 Jahre Schützenwesen und Vereinsleben Revue passieren zu lassen. 1896 feierten Kriegsveteranen und altgediente Soldaten ein großes Fest in Scharnebeck mit einem Preis- und Scheibenschießen sowie einer Fahnenweihe. Geweiht wurde die Fahne des Kriegervereins von Scharnebeck und Umgebung von 1896. Auf dieses Ereignis führt unser Schützenverein Scharnebeck heute seine 125-jährige Vereinsgeschichte zurück.

 

Vorgeschichte

Theodor Müller, einer unserer alten Lehrer an der damaligen Volksschule, schreibt in seiner Dorfchronik von 1976, dass der Scharnebecker Kriegerverein bzw. die Kriegerkameradschaft von Veteranen der Kriege von 1864, 1866 und 1870/71 gegründet wurde. Neben der Pflege der Kameradschaft und dem Schießen wurden auch in Not geratene Soldaten unterstützt. Das soldatische und militärische Wesen stand im Mittelpunkt, wenn es hieß: „Üb‘ Aug‘ und Hand fürs Vaterland!“. Die Anfänge des Schützenwesens in unserem Raum liegen jedoch noch viel weiter zurück, wie eine Urkunde aus dem Staatsarchiv von 1751 beweist. Darin ist zu lesen:

Wir, Georg der Andere, von Gottes Gnaden König von Großbritannien, Herzog zu Braunschweig-Lüneburg. Wir haben zwar aus guten Gründen das sonst gewöhnliche Scheibenschießen in den kleinen Städten, Flecken und Dörfern aufgehoben und ein öffentliches Verbot erlassen. Nachdem wir aber von vielen unserer getreuen Untertanen sehnlichst gebeten wurden, die von alt her besonders bewilligte und zu einer unschuldigen Ergötzlichkeit und einzigen Übung mit dem Gewehre wieder zu genehmigen und im gehörigen Maße genießen zu lassen. So haben wir uns bewogen befunden, solchem Gesuche stattzugeben und bewilligen aufs Neue, das alle die kleinen Städte, Flecken und Dörfer ferner an einem unschädlichen von der Obrigkeit zu bestimmenden Orte, auf die früher gebräuchliche Weise wieder abhalten zu dürfen.

Zum Schluss dieser Verordnung wird noch besonders auf die Zucht und Ordnung hingewiesen. Auch Wilddiebereien sollten daraus nicht entstehen. Aus den vorliegenden Urkunden lässt sich also zu erkennen, dass das vor rund 270 und mehr Jahren veranstaltete Scheibenschießen viel Ähnlichkeit mit unseren heutigen Schützenfesten hatte – Übung mit dem Gewehre und Vergnügen für die Untertanen. Interessant ist sicherlich auch, dass diese Verordnungen nur für kleine Städte, Flecken und Dörfer galt, woraus sich schließen lässt, dass die größeren Städte Bürgerwehren hatten, in denen auch geschossen wurde. Diese Bürgerwehren sind vielfach auch die Vorläufer der jetzigen Schützenvereine in den Städten gewesen, die darum auf eine so lange Tradition zurückblicken können.

In der Zeitung für die Provinz Lüneburg wird am 24. Juni 1865 über die Feierlichkeiten zum 50. Jahrestag der Schlacht bei Waterloo am         18. Juni 1813 in Scharnebeck berichtet. „Auch unser stilles Scharnebeck prangt heute in festlichem Schmucke, um die noch lebenden „Waterloo-Männer“ des Amts Lüneburg feierlich zu empfangen und gebührend zu ehren.“ Es wird berichtet, dass die geladenen Veteranen nach erhaltenen Ehrungen zu dem festlich geschmückten freien Platz vor dem Schützenhaus marschierten. Daraus lässt sich annehmen, dass beim Schützenhaus auch geschossen wurde. Wo damals das Schützenhaus stand, ist nicht mit letzter Sicherheit festzustellen. Es wird jedoch angenommen, dass es im Tiergarten lag.

Die gute alte Tradition zu pflegen, war sicher auch das Anliegen des 1896 gegründeten Kriegervereins von Scharnebeck und Umgebung. Dass dabei das Schießen im Vordergrund stand ist durchaus vorstellbar. Hier in Scharnebeck wurde zuerst am Bokelsberg geschossen und zwar mit Großkaliber. Bei der damaligen Flurlage Bokelsberg handelt es sich um die Waldflächen, die zwischen der Kreisstraße nach Adendorf und dem nördlich dazu verlaufenden Wirtschaftsweg liegen. Von den älteren Scharnebecker Bürgern wird berichtet, dass sie am Bokelsberg später noch die geschossenen Bleikugeln gesammelt haben, die dann wieder zu Kugeln gegossen wurden. Da die Schießanlagen am Bokelsberg doch recht primitiv waren, hat man später in der Finkenhütte (Waldfläche an der Straße nach Echem) einen Schießstand mit einer 100m langen Schießbahn errichtet, deren Erdschutzwälle dort heute noch zu erkennen sind. Leider gibt es nur wenige Berichte und Aufzeichnungen, die über das Vereinsleben des Scharnebecker Kriegervereins Aufschluss geben.

 

Entstehung des heutigen Schützenvereins

Für die Entstehung des heutigen Schützenvereins Scharnebeck ist das Jahr 1920 von entscheidender Bedeutung. Durch den Versailler Vertrag wurde den Kriegervereinen, so auch dem Kriegerverein Scharnebeck, das Schießen untersagt. Kriegervereine galten im Sinne des Versailler Vertrages als militärischen Wehrertüchtigungsübungen, welche es zu unterbinden galt, wie überhaupt alles Militärische und Soldatische sehr begrenzt wurde.

Erstaunlicherweise wurde jedoch das sportliche Schießen geduldet. Auf der Generalversammlung am 11. Januar 1920 in der Gaststätte Otto Hagelberg wurde durch den Vorsitzenden verkündet, dass der Feindbund Deutschland den Mitgliedern der Kriegervereine die Durchführung von Schießveranstaltungen verboten habe. Daraufhin entschlossen sich 12 Mitglieder, alle aus Scharnebeck, zur Gründung eines Schützenvereins. Dies waren die Kameraden Ernst Steinhauer, August Meyer, Otto Hagelberg, Ludwig Stellmann, Richard Duggen, Fritz Hobohm, Wilhelm Wolf, Adolf Geerdts, Wilhelm Cohrs, Adolf Cohrs, Wilhelm Stein und Wilhelm Angermann. Als Vorsitzender wurde Ernst Steinhauer gewählt. Aufgabe des Vereins war es, das Schießen zu pflegen. Es wurde beschlossen, in den Sommermonaten öfter Schießen abzuhalten.

Der Kriegerverein bestand zwar nach dem 1. Weltkrieg als Kyffhäuserbund fort, verlor aber in der Folgezeit an Bedeutung. So konnte das untersagte Schießen ab 1920 von den 12 Gründungsmitgliedern unter neuem Namen fortgesetzt werden. Am 10. September 1920 fand auf dem alten Schießstand in der Finkenhütte das letzte Schießen des Kriegervereins statt. Dieser Zeitpunkt war, was den Schießbetrieb anbetrifft, der Übergang vom Kriegerverein zum Schützenverein.

Über das Vereinsleben, seine Aufgaben und dergleichen hat der damalige Protokollführer Richard Duggen genau Buch geführt. Hauptzweck war das Schießen, das auch in den Folgejahren immer in der Finkenhütte abgehalten wurde. In den Sommermonaten wurden 5 bis 6 Schießen abgehalten. Geschossen wurde mit Großkaliberwaffen auf 100m Entfernung. Die Gewehre stammten noch vom früheren Kriegerverein. Die Kugeln wurden seinerzeit noch vom Schützenbruder Angermann in vorbildlicher Weise aus Blei gegossen. 1925 trat der Schützenverein Scharnebeck dem Deutschen Schützenbund bei, welcher 1861 bei einem großen Turn- und Schützenfest in Gotha gegründet wurde und bis 1934 bestand.

1926 wurde in der Finkenhütte erstmals ein Schützenkönig ausgeschossen. Diese Königswürde errang der Bäckermeister Richard Duggen. Von den 35 Vereinsmitgliedern hatten 27 am Königsschießen teilgenommen. Es ist auch interessant nachzulesen, dass nach dem Schießen eine Kaffeetafel mit den Damen stattfand und danach bis 1 Uhr morgens getanzt wurde.

Dass es damals auch schon Probleme gegeben hat, soll hier nicht verschwiegen werden. So gab es Schwierigkeiten mit dem Schießstand in der Finkenhütte. Nachdem der Eigentümer einem größeren Anbau nicht zustimmte, sahen sich die Schützen veranlasst, nach einem anderen Platz zu suchen. Die damalige Realgemeinde erklärte sich bereit, dem Verein die Sandgrube an der Bardowicker Straße zur Verfügung zu stellen. In der außerordentlichen Generalversammlung vom 27. November 1927 wurde der Bau eines Schießstandes einstimmig beschlossen. In dieser Versammlung wurde auch die Aufstellung von Statuten beschlossen. Die damalige Satzung umfasste 16 Paragraphen. 

§ 1: Der Zweck des Schützenvereins ist, seine Mitglieder im Gebrauch erlaubter Gewehre in sportlicher Hinsicht zu üben, die Geselligkeit zu pflegen und die Einwohner der Gemeinde Scharnebeck näher aneinander zu bringen.

Während des Winters 1927/28 und im darauffolgenden Frühjahr wurde der Stand errichtet und eine Schießhalle gebaut. Die Kosten wurden mit rund 3.000 Reichsmark veranschlagt. Dieser Betrag wurde von einigen Schützen als Darlehen zur Verfügung gestellt und dem Verein zu den derzeit gesetzlichen Zinsen geliehen. 

Es wurde auch beschlossen, dem Schützenkönig ein Königsgeld von 50 Reichsmark zur Verfügung zu stellen. Dafür sollte er sich den Schützen gegenüber aber auch erkenntlich zeigen. Das war aber wohl nicht immer geschehen, wie ältere Schützenbrüder früher amüsiert berichteten. Die ersten 10 Jahre des Bestehens hatten dem Verein schöne Erfolge gebracht, sowohl in sportlicher als auch in gesellschaftlicher Hinsicht. Im Jahre 1929 wurde zum ersten Mal zwei Tage lang Schützenfest gefeiert. 1930 kam ein Kinderschützenfest hinzu und 1931 marschierte erstmalig die Jungschützenabteilung mit. Die Anfang der 1930’er Jahre einsetzende Weltwirtschaftskrise machte sich auch im Vereinsleben bemerkbar. 1932 wurde am Himmelfahrtstag nur der König ausgeschossen. Volksbelustigung und dergleichen gab es nicht. Der Chronist konnte sich noch gut an diesen Tag erinnern. Beim Gastwirt Bockelmann am Bahnhof gab es für Kinder nur ein Kaspertheater und eine Eisbude. 

Der 2. Weltkrieg

Nach der Regierungsübernahme durch die NSDAP am 30. Januar 1933 änderte sich dann vieles. Der Deutsche Schützenbund wurde 1934 in seiner ursprünglichen Form aufgelöst und in den Deutschen Schießsportverband überführt. Alle Schützenverbände und Schützenvereine unterstanden nun dem neuen Verband. Dieser Verband wurde wiederum noch im selben Jahr dem Reichsverband für Leibesübungen untergeordnet. Um der geschichtlichen Wahrheit Willen muss festgestellt werden, dass mit diesem Zusammenschluss auch andere Ziele verfolgt wurden. Es kann in dem Buch „Wir Schützen“ von 1938, wie folgt, nachgelesen werden:

Eine einheitlich zusammengefasste Schützenorganisation jedoch, die den Gedanken der Ausbildung in sich aufnimmt und verwirklicht, muss zu einer Entwicklung bringen zu sein, die sie befähigt, mit dem Vorteil in die vor- und nachmilitärische Erziehung und Ausbildung eingeschaltet zu werden. Das ungefähr waren die Gedanken, die Männer bewegten, die um die Zukunft des Deutschen Schützenwesens besorgt waren, als sie Entschlüsse für den Neuaufbau des Deutschen Schützenwesens fassten.

Aus diesen wenigen Sätzen ist zu ersehen, dass das eigentliche Sportschießen hinter den Gedanken der Ausbildung des militärischen Schießens zurücktreten musste. Von dieser Entwicklung waren nicht nur die Schützen betroffen, sondern auch die Turner und Sänger. Alle Verbände, egal welcher Art, wurden gleichgeschaltet. Das sogenannte Führerprinzip galt in allen Bereichen des alltäglichen Lebens. Hier im Scharnebecker Schützenverein blieb zumeist alles beim Alten, nur der Vorsitzende wechselte. Anstelle von August Meyer wurde Wilhelm Gödecke 1. Vorsitzender. Man passte sich eben den damaligen Verhältnissen an.

Am 1. September 1939 brach der 2. Weltkrieg aus. Das letzte Schützenfest wurde vom 22.-23. Juli 1939 gefeiert. Die Königswürde errang Willi Bostelmann. Seine Regentschaft dauerte gezwungenermaßen 11 Jahre bis zum Neuanfang im Jahre 1950. Während des 2. Weltkrieges wurden nur wenige Schießen abgehalten. Einige Vergleichsschießen mit Einheiten der Wehrmacht und politischen Organisationen fanden jedoch statt. Generalversammlungen fanden jährlich statt. Die jeweiligen Protokolle waren im damaligen Stil geschrieben, zum Ende des Krieges sogar mit Durchhalteparolen vermischt. Die Schützenbrüder, die Soldaten waren, sind darin besonders erwähnt worden. Sehr ausführlich berichtet der Protokollführer auch über das Kriegsende in Scharnebeck. Diesen Bericht kann man sicher als ein Stück Heimatgeschichte bezeichnen. Niedergeschrieben sind auch die Gefallenen unter den Schützenbrüdern. Ihnen gilt unser Gedenken bis heute, wenn wir bei unseren Schützenfesten einen Kranz am Ehrenmal in der Ortsmitte für sie niederlegen. Einschließen wollen wir in diesen Kreis auch alle Opfer des 2. Weltkrieges und der damaligen Zeit.

 

Neuanfang 1950

Die Folgen des 2. Weltkrieges sind hinreichend bekannt und haben auch in Scharnebeck die Entwicklung nach dem Krieg beeinflusst. Erinnern wir uns: 1939 hatte Scharnebeck rund 900 Einwohner. In den 5 Jahren nach Kriegsende waren es mehr als doppelt so viele - Flüchtlinge und Heimatvertriebene mussten untergebracht werden.

Die Städte und Industrieanlagen waren zerstört, Verkehrsverbindungen unterbrochen. Hinzu kam der sehr lange, strenge Winter 1946/47. Viele Soldaten befanden sich noch in Kriegsgefangenschaft. Die letzten Soldaten kehrten erst in den 1950´er Jahren zurück. An Schützenwesen und Schießen war unter diesen Umständen überhaupt nicht zu denken. Auf Anweisung der Britischen Militärregierung musste auf dem Schießstand die Deckung mit der Anzeigeanlage gesprengt werden, denn grundsätzlich war alles Militärische verboten.

Trotz dieser schweren Zeiten und den heute kaum noch vorstellbaren Schwierigkeiten fand am 15. April 1950 im Gasthaus Bockelmann eine Versammlung des alten Schützenvereins statt. Das Hauptthema war, ob der Schützenverein weiterbestehen soll. Alle 15 Mitglieder stimmten für den Fortbestand des Schützenvereins. Zum 1. Vorsitzenden wurde August Meyer gewählt. Nicht nur der Neuanfang war gemacht, auch die Entstehung des heutigen Grünen Korps war damit vollzogen.

Wie sollte es aber weitergehen? Der alte Schießstand war zerstört und es gab keine Gewehre mehr. Mit viel Tatkraft und Energie wurden die Anfangsschwierigkeiten aus dem Wege geräumt, so dass am 8. und 9. Juli 1950 tatsächlich das 1. Schützenfest nach dem Krieg gefeiert werden konnte. Hinter Bockelmanns Scheune am Bahnhof wurde mit einfachen Mitteln ein Luftgewehrschießstand aufgebaut und alles klappte bestens. Schützenkönig wurde Hermann Becker. Des Weiteren wurden 16 neue Mitglieder aufgenommen. 1952 wurde Hermann Becker zum 1. Vorsitzenden gewählt. 1953 wurde beschlossen, den alten Schießstand an der Bardowicker Straße mit einem Kleinkaliberstand wieder aufzubauen, denn inzwischen war das Schießen mit Sportwaffen wieder erlaubt. Bereits 1954 wurde auf der neuen Anlage der erste Schützenkönig ausgeschossen. In dem Jahr fand auch wieder ein Kinderschützenfest statt. In den Folgejahren wurde der Schießstand immer weiter ausgebaut. 1956 wurde unter der Leitung von Hans Hackmack wieder eine Jungschützenabteilung gegründet und das Schützenfest zum ersten Mal in einem Zelt gefeiert.

Am 21. Juli 1956 wurde dann beschlossen, ein Schwarzes Korps aufzustellen. Dieser Beschluss war nicht unumstritten, da man befürchtete, dass ein Verein im Verein entstehen könnte. Die Bedenken haben sich jedoch in der Folgezeit als unbegründet erwiesen. Bei der ständig wachsenden Zahl der Mitglieder wäre es ohnehin früher oder später zur Bildung von Kompanien oder Korps gekommen. Das Schwarze Korps wollte auch die Tradition des ehemaligen Kriegervereins pflegen, aus dem der Schützenverein im Jahre 1920 hervorgegangen war. 1956 stiftete der 1. Vorsitzende Hermann Becker dem Schützenverein eine neue Fahne, den Entwurf dazu hatte Hans Hackmack kreiert. 1957 wurde beschlossen, dass das Amt des 1. Vorsitzenden in „Präsident“ umbenannt werden soll.

Von 1961 bis 1968 war Dr. Gerhard Alm Präsident des Schützenvereins Scharnebeck. Ihm war es ein besonderes Anliegen, den Verein noch stärker in das kulturelle Leben unseres Ortes einzubinden. In diesem Zusammenhang noch ein Wort zu der Fahne des Kriegervereins. Die Fahne, die schon als verloren galt, wurde 1961 von Dr. Gerhard Alm in die Obhut des Schwarzen Korps übergeben. Zur Erklärung: Die Gründungsfahne des Kriegervereins, die ab 1921 dem Kyffhäuserbund als Vereinsfahne diente, durfte ab 1933 und auch nach 1945 nicht in der Öffentlichkeit gezeigt werden. Aus diesem Grund wurde sie von den Eltern von Dr. Gerhard Alm während der ganzen Zeit auf dem Dachboden der heutigen Grundschule versteckt gehalten. Dass das Versteck dem Zustand der Fahne nicht unbedingt gut tat, lässt sich denken. Rudolf Reimer, Präsident ab 1968, hat sie dann aufarbeiten lassen und auf dem Schützenfest 1968 offiziell dem Schwarzen Korps als eine von 2 Vereinsfahnen als Korpsfahne übergeben.

 

Wegweisende Jahre 

Schon 1967 wurde der Kauf und Bau einer Schützenhalle beschlossen. Dies war ein mutiger Beschluss, der zuerst auf Kritik stieß. Doch schon am 17. August 1968 konnte das Richtfest gefeiert werden. Inzwischen war Rudolf Reimer am 19. April 1968 zum Präsidenten gewählt worden, da Dr. Gerhard Alm Scharnebeck aus beruflichen Gründen verlassen musste. Der Bau der Schützenhalle und alle anderen Aktivitäten des Vereins, welche er mit Energie und Tatkraft vorangetrieben hatte, wurden von Rudolf Reimer mit eben solchem Schwung und Elan weitergeführt. Ins Jahr 1968 gehört auch die Gründung der Damenabteilung, die ebenfalls nicht unumstritten war. Unsere Damenabteilung hat sich aber sehr schnell zu einem festen Bestandteil des Vereins entwickelt. Wegen ihres Engagements im Verein und auf dörflichen Festen sind unsere Schützendamen sehr gefragt und angesehen. Ihre schießsportlichen Erfolge sollen in diesem Zusammenhang nicht unerwähnt bleiben.

1967 wurde mit der Realgemeinde ein Erbbaurechtsvertrag abgeschlossen. Dadurch konnte der Verein seine neue Halle mehr oder weniger auf eigenem Grund und Boden errichten. Diese Schützenhalle wurde am ersten Ostertag 1969 eingeweiht. 1970 erschien zum Schützenfest erstmals eine Festschrift, so wie wir sie in heutiger Zeit noch kennen. Diese Festschriften erfreuen sich seitdem im Verein aber auch bei den Bürgern aus Scharnebeck und Rullstorf großer Beliebtheit. Die Freude über die Einweihung der Schützenhalle war noch nicht ganz verklungen, als mit dem Bau des Elbe-Seitenkanals neue Probleme auf den Verein zukamen, denn der Schießstand lag nun in der Kanaltrasse. Dank einer geschickten Verhandlung mit der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung konnte Rudolf Reimer ein gutes Ergebnis für den Verein erreichen. Durch die Linienführung des Kanals musste der Schießstand, der in West-Ost Richtung angelegt war, parallel zum Elbe-Seitenkanal gebaut werden. Schützenbruder Wilhelm Bostelmann erklärte sich dankenswerterweise bereit, das Gelände für den neuen Schießstand zur Verfügung zu stellen, wie auch sein Vater für die Lagerung der Halle eine Fläche bereitgestellt hatte. Mit der großzügigen, finanziellen Unterstützung des Wasser- und Schifffahrtsamtes, dem Maschineneinsatz der Kanalbaufirmen und der hohen Eigenleistung der Schützenbrüder konnte in kurzer Zeit ein neuer Schießstand mit einer Schießhalle errichtet werden und am ersten Ostertag des Jahres 1971 im Beisein des Präsidenten des Nordwestdeutschen Schützenbundes eingeweiht werden. Zu dieser Schießstandeinweihung erschien sogar eine besondere Festschrift.

Wer nun geglaubt hatte, dass die Bauvorhaben des Vereins erst einmal abgeschlossen waren, hatte die Schaffenskraft und die immer neuen Ideen und Pläne des damaligen Präsidenten unterschätzt. Genannt seien hier der Ausbau der Schießhalle mit sanitären Anlagen und der Anbau einer Wohnung an das Schützenhaus für den Schützenwirt. Zu erwähnen ist auch, dass sich unter Rudolf Reimers Präsidentschaft 1986, also 90 Jahre nach der Gründung des Kriegervereins, der Schützenverein Scharnebeck in Schützenverein Scharnebeck von 1896 e.V. umbenannt wurde, was durch die Eintragung ins Vereinsregister beim Amtsgericht Lüneburg dokumentiert wurde. 1989 wurde der Schützenverein-Sparclub „Gut Schuss“ gegründet. 1. Vorsitzender wurde Norbert Schulz. Ein weiterer Baustein der Geselligkeit im Schützenverein war entstanden. Völlig unerwartet verstarb Rudolf Reimer im Januar 1990 auf der Höhe seiner Schaffenskraft – für den Schützenverein Scharnebeck ein schmerzlicher Verlust. Sein Wirken wird immer Vorbild bleiben.

Sein Schwiegersohn Hans-Georg Führinger wurde auf der Generalversammlung im März 1990 zu seinem Nachfolger gewählt mit dem Auftrag, den Verein im Sinne von Rudolf Reimer weiterzuführen. Eine der größten baulichen Veränderung während seiner Amtszeit als Präsident war die Überdachung der Kleinkaliber-Schießbahnen des Schießstandes, deren Planungen Rudolf Reimer schon weit vorangebracht hatte. Damit hatte der Schützenverein Scharnebeck die Voraussetzung für die Durchführung überregionaler, schießsportlicher Veranstaltungen geschaffen. 1991 fand erstmals ein Vergleichsschießen der örtlichen Vereine statt, welches seitdem alljährlich mit großem Erfolg und hoher Beteiligung durchgeführt wird.

 

Das 100-jährige Jubiläum

„75 Jahre“ seit dem Übergang 1920 vom Kriegerverein in den Schützenverein Scharnebeck feierte man 1995 nicht, da sich schon alle Planungen auf das große 100-jährige Jubiläum des  Schützenverein Scharnebeck von 1896 e.V. im Jahr 1996 fokussierten. Das Festprogramm hatte es wirklich in sich. Als ein Höhepunkt zu nennen ist hier der erstmalig durchgeführte Große Zapfenstreich unter der Leitung des Kommandeurs Jürgen Reimer auf dem Marktplatz am Pfingstfreitag. Neben dem Schützenhaus war ein großes Festzelt aufgebaut worden und es fand darin unter anderem am Samstagabend ein großer Schützenball mit 18 Musikern - den Eichenbühler Musikanten - aus Bayern statt. Für die Jugendlichen aus Scharnebeck und Umgebung fand am Sonntagabend eine Disco mit dem bekannten NDR 2-Radiomoderator Uwe Bahn statt, die sehr viele Gäste anlockte. Jubiläums-Majestät wurde der schwarze Korpsbruder Joachim Mank - genannt „Jochen der Dachfürst“. Seine Königskette wurde ihm von der amtierenden Amelinghausener Heidekönigin Maren Siemers angelegt. Jubiläums-Majestätin wurde Wilma Henke. Im großen Jubiläumsjahr verstarben unser Ehrenpräsident Dr. Gerhard Alm sowie der bis dahin amtierende Vizepräsident Willi Meyer. Zu seinem Nachfolger wurde Jürgen Reimer gewählt.

Auch in den Jahren 1997 bis einschließlich 2000 lockte man die Jugendlichen aus Scharnebeck und der Umgebung am Pfingstsonntag jeweils mit bekannten Moderatoren des Senders Radio Hamburg wie John Ment oder Martin Höfling auf den jeweils bis zum letzten Platz gefüllten Festsaal des Schützenhauses.

Das Jahr 1998 brachte dem Schützenverein ein sehr freudiges Ereignis und leider auch ein sehr trauriges. Eine neue Abteilung im Schützenverein wurde im Herbst gegründet, nämlich der Spielmannszug des Schützenvereins Scharnebeck mit damals 28 aktiven Spielleuten und 14 Spielleuten in Ausbildung unter der Leitung unseres unvergessenen Schützenbruders Hans-Jürgen „Hansi“ Waßmann. Entsprungen war unser Spielmannszug der Allgemeinen Schützengilde Lüneburg und zuvor der Freiwilligen Feuerwehr Adendorf. Ab 1998 sollte unser Spielmannszug unseren Schützenverein Scharnebeck in naher und auch ferner Umgebung noch bekannter machen - ein echtes Aushängeschild unseres Vereines. Leider konnte in der Adventszeit kein Königsball stattfinden. Durch einen tragischen Verkehrsunfall verlor der Schützenverein im Herbst 1998 seinen Schützenkönig Martin Hoffmann. Alle Vereinsmitglieder hatte sein Tod sehr getroffen. 

Im Jahr 2000 feierte man in Scharnebeck das 50. Schützenfest nach dem 2. Weltkrieg und der Wiedergründung des Schützenvereins im Jahre 1950. „Millennium“-König wurde der damalige Vereinskommandeur Thomas „Der Zuverlässige“ Zöllkau. Der langjährige Vereinsobersportleiter Helmut Gerstenkorn, der große Spuren hinterlassen hatte, gab sein Amt in jüngere Hände und wurden zum Ehrenobersportleiter (EVOSL) ernannt.

Im Februar 2001 verlor der Schützenverein und sein Schwarzes Korps den Schützenbruder Wilhelm Kruse, der sich auch als Dorfchronist einen Namen gemacht hatte und dem viel Recherche-Arbeit über die ersten 100 Jahre Schützenverein Scharnebeck zu verdanken sind. Am Pfingstsamstag, 02.06.2001 wurde auf Initiative des Vizepräsidenten Jürgen Reimer und einigen weitsichtigen Mitgliedern unseres Schützenvereins der „Förderverein der Tradition und des Schießsports im Schützenverein Scharnebeck e.V.“ gegründet. Zum 1. Vorsitzenden wurde Wolfgang Uhlenhop gewählt. Der Verein hat es sich von Beginn an zur Aufgabe gemacht, den Schützenverein gerade in Zeiten allgemein schlechter werdender öffentlicher Finanzlagen im Sport- und Traditionsbereich zu fördern und zu unterstützen. Eine weitsichtige Entscheidung im Jahr 2001 war es auch, die Pistolenschützen durch Gründung einer Kurzwaffensportabteilung deutlich mehr ins Vereinsleben einzubinden. 

 

Die Jahrzehnte der großen Investitionen

Auf der Generalversammlung 2002 endete die 12-jährige Amtszeit unseres Präsidenten Hans-Georg Führinger, der in den Jahren viel für den Verein bewegt hatte. Er wurde zum Ehrenpräsident ernannt. Zu seinem Nachfolger wurde sein Schwager und Sohn seines Amtsvorgängers gewählt: Jürgen Reimer. In dessen erstem Jahr als Präsident stand die komplette Erneuerung der zum Teil maroden Elektroanlage des Schützenhauses auf dem Plan - ein Mammutprojekt, welches nicht nur aus Kostensicht ein riesiger aber unausweichlicher Kraftaufwand zum Fortbestand dieser Liegenschaft für den Schützenverein war.

2003 übergab Johann Schmidt nach 25 Jahren die Federführung zur Erstellung der Festschriften zum Schützenfest an Wilhelm Kruse jun. und es entstand seitdem eine mehrköpfige Redaktion, der Johann Schmidt zunächst noch mit angehörte. Im Jahr 2003 wurde mit der regelmäßigen Verpachtung des Schützenhauses ein großer Meilenstein in finanzieller Hinsicht gesetzt, mit der auch regelmäßige und große Bau- und Erhaltungsmaßnahmen der Liegenschaft bis heute einhergingen. Erster langjähriger Pächter wurde „Die Feinschmeckerei“ und das Schützenhaus trägt seitdem den Namen VeranstaltungsCentrum Scharnebeck.

Im Jahr 2004 wurde mit der Pachtung eines großartigen Geländes am Kronsberg in Rullstorf der Weg für die Gründung einer Bogensportabteilung im Schützenverein geebnet. Der Verein konnte dadurch weiter an Attraktivität gewinnen.

2005 wurde mit viel Eigenleistung der Schießstand mit einer neuen Heizungsanlage ausgestattet. Ebenso wurde die Außenfassade des Schützenhauses erneuert. Ein trauriger Höhepunkt war in dem Jahr leider auch, dass sich aus einem Teil der Mitglieder der Kurzwaffensportabteilung ein neuer Verein gegründet hatte. Trotz des damit verbundenen Austritts einiger Mitglieder aus unserem Schützenverein wurde viel Kraft aufgewendet, unsere Kurzwaffensportabteilung neu aufzustellen.

2006 war es soweit: Das Schwarze Korps feierte im Sommer in unserem Schützenhaus mit vielen Gästen bei Speis und Trank, flotter Musik und Tanz sein 50-jähriges Jubiläum. Baulich wurde auch wieder einiges erledigt. Die Fenster des Schießstandes wurden mit Fenstern mit erheblich besserer Wärmeisolation ausgestattet.

2008 konnte die Damenabteilung ihr 40-jähriges Jubiläum feiern. Im diesem Jahr wurde mit der Neuinstallation einer elektronischen Trefferaufnahme der 12 Kleinkaliber-Schießstände begonnen - die Scheibenzuganlagen waren somit Geschichte. Wieder ein Mammutprojekt, welches aber dafür sorgte, dass unser  Schießsportzentrum eines der modernsten weit und breit wurde und somit für viele Jahre hervorragend aufgestellt sein wird. Eine 38-jährige Epoche endete somit mit der Fertigstellung im Jahre 2009 seit dem Bau des Schießstandes. Ferner wurde das Dach des Schießsportzentrums wärmeisoliert und es wurden Maßnahmen zur Wärmeisolierung der Gaststube des Schützenhauses ergriffen. 

Im Jahr 2010 wurde - dringend fällig - eine neue moderne Satzung beschlossen, in der sich seitdem auch der Spielmannszug, die Kurzwaffensportabteilung sowie die Bogensportabteilung als Abteilungen des Schützenvereins wiederfinden. Die Erneuerung der Satzung wurde insbesondere durch den Präsidenten Jürgen Reimer mit fachlicher Unterstützung des Schützenbruders Thilo Distler initiiert, um damit auf einem zeitgemäßen Stand zu sein. 

Im Jahr 2011 folgte ein weiterer wichtiger großer Schritt der Modernisierung des Schießsportzentrums. Auch der Luftgewehrstand wurde nun mit einer elektronischen Trefferaufnahme als Ersatz für die alten Scheibenzuganlagen ausgerüstet. Mit der Installation der Elektronik im Luftgewehrstand entdeckte man, dass die Anzeigemonitore ein einzigartiges Werbemedium darstellen. Seitdem haben sich viele Firmen aus der Umgebung Werbeplätze auf diesen Monitoren gesichert. Heute bezeichnen wir diese Firmen als feste Sponsoren unseres Schützenvereines, die nicht mehr wegzudenken sind. Ebenfalls im Jahre 2011 hat sich aus Motorrad begeisterten Mitgliedern unseres Schützenvereins die Gruppe „Motorradfreunde des Schützenvereins Scharnebeck“ gebildet, die alljährlich tolle gemeinsame Ausfahrten mit den Motorrädern unternimmt. Eine weitere Möglichkeit, Gemeinschaft in unserem Schützenverein zu erleben. 

Man gönnte sich keine Pause. Im Jahr 2012 wurden die sanitären Anlagen im Schießsportzentrum von Grund auf saniert. Auch folgte ein weiterer Schritt der Erneuerung der Schießsportanlagen mit der Installation einer elektronischen Trefferaufnahme auf 6 Bahnen im 25m Kurzwaffenbereich. Im Rahmen des Festkommers zum Schützenfest wurde eine Fahnenweihe vorgenommen. Die in die Jahre gekommenen Traditionsfahnen des Vereins bedurften einer aufwendigen Restauration. Die erste fertiggestellte Fahne wurde von Präsident Jürgen Reimer in die Obhut des Schwarzen Korps übergeben. Am Vereinstag 2012 folgte die Fahnenweihe der fertiggestellten weiteren Vereinsfahne, die vom Präsidenten an das Grüne Korps übergeben wurde.

2013 wurde ein neuer langjähriger Pachtvertrag für das VeranstaltungsCentrum Scharnebeck geschlossen. Seitdem ist die Firma „Culinaria Catering“ unser Pächter.

Seit 2014 findet sich auf unserem Vereinsgelände auch eine Boulebahn, die auch der Öffentlichkeit zur Verfügung steht - ein weiterer Baustein der festen Verwurzelung des Schützenvereins Scharnebeck in die Dorfgemeinschaft. Es wurden wieder umfangreiche Renovierungsarbeiten an den Außenfassaden des Schützenhauses durchgeführt und es wurde durch den Einbau neuer Türen in das Schießsportzentrum weiter an der Sicherheit dieser Anlage gearbeitet. Seit 2002 sind Investitionen in die beiden Liegenschaften Schützenhaus/VeranstaltungsCentrum sowie Schießstand von insgesamt rund 575.000 EUR getätigt worden. Das alles wäre ohne die vielen Zuschüsse öffentlicher Institutionen nur aus dem Vereinsvermögen bzw. durch Kreditaufnahme nicht zu stemmen gewesen. Hinzu kommen die unzähligen Stunden an Eigenleistungen der Mitglieder unseres Vereins.

Als hätte jemand eine Vorahnung gehabt, dass das Schützenfest zum 125-jährigen Jubiläum nicht in dem Rahmen stattfinden könnte, wie man es gerne gefeiert hätte wurde in 2016 das 120-jährige Vereinsjubiläum größer gefeiert als üblich. Absoluter Höhepunkt des Schützenfestes war sicher der Große Zapfenstreich, der von unserem damaligen, leider viel zu früh verstorbenen Kommandeur Ralf Harst generalstabsmäßig vorbereitet und auf dem Gelände der Feuerwehrtechnischen Zentrale unter seiner Führung zelebriert wurde. Zu diesem Jubiläumsschützenfest war die  Schützenkönigskette maximal mit Königsplaketten bestückt, daher gibt es seitdem eine neue, modernere Königskette, die in Anlehnung an die alte Traditionskette von einem Lüneburger Goldschmiedemeister entworfen wurde. Sie trägt auf einer Silberplatte das aktuelle Wappen unseres Schützenvereines und in Anlehnung an den Hafen am Schiffshebewerk angedeutete Hafenpoller. 

2018 feierte unsere Damenabteilung ihr 50-jähriges Jubiläum, eine Abteilung, die sich immer größer werdender Beliebtheit erfreut. Ein weiteres Jubiläum - das 20-jährige - konnte unser Spielmannszug in diesem Jahr feiern. Gerhard Druckenbrodt gab nach 12 Jahren als Redaktionsleiter unserer Festschrift die Federführung in jüngere Hände ab.

2019 wurde dann ein sehr großes, über viele Jahre federführend durch Präsident Jürgen Reimer geplantes, Erneuerungsprojekt durchgeführt. Das Schützenhaus/VeranstaltungsCentrum erhielt ein komplett neues Dach inklusive Ertüchtigung des Dachstuhls, die Außenfassade wurde neu verkleidet, die Toilettenanlagen wurden komplett erneuert, der Festsaal erhielt einen neuen Fußboden inklusive Aufarbeitung des Parkettbodens und auch einige Fenster wurden erneuert. Ebenso ging es mit der Renovierung des Schießsportzentrums weiter. Eine neue Deckenverkleidung des Flures, neue Trennwände mit besserer Schallisolierung zwischen den Schießständen und den Aufenthaltsbereichen wurden eingebaut, es entstand ein neuer 25m-Trainingsstand mit 3 elektronischen Trefferaufnahmen und auch die laufende Scheibe 50m wurde fertiggestellt, natürlich mit elektronischer Trefferaufnahme. Damit verfügt unser Schießsportzentrum nun über 37 elektronische Trefferaufnahmen. Trotz einer sehr großen Eigenleistung unserer Vereinsmitglieder mit 1.000 Stunden hat der Wert aller dieser Bau- und Renovierungsmaßnahmen eine Summe von 200.000 EUR überschritten. Sehr viel Geld aber eine sehr gute Investition in die Zukunft unseres Schützenvereines Scharnebeck von 1896 e.V.

Seit dem Neuanfang nach dem 2. Weltkrieg kam es in 2020 erstmals dazu, dass aufgrund des Corona-Virus - welches die gesamte Menschheit in Atem hält und die Welt aus den Angeln gehoben hat - auch unser traditionelles Schützenfest ersatzlos ausfallen musste. Auch im Jahr unseres 125-jährigen Jubiläums in 2021 konnte das traditionelle Schützenfest an Pfingsten nicht stattfinden. Diese Jahre stellen sicher einen Tiefpunkt in unserer Vereinsgeschichte dar.

 

Schlussbemerkung

Es hat sich in dieser für alle schwierigen Zeit aber auch gezeigt, dass trotz fehlender Treffen, Wettbewerbe, Kameradschafts- und Traditionspflege viel bewegt werden kann und man auf vielen anderen Wegen in Kontakt bleiben kann. Der Schützenverein Scharnebeck bleibt auch in dieser Zeit in Bewegung und zukunftsorientiert! 125 Jahre sind historisch gesehen nur eine kurze Zeitspanne, 125 Jahre Vereinsgeschichte dagegen sind lang und lebendig, sicher auch in den Erinnerungen aller alten und jungen Vereinsmitglieder. Unser Vereinsleben in den vergangenen 125 Jahren kann nur im Zusammenhang mit dem jeweiligen Zeitgeschehen gesehen werden. Der zeitliche Wandel in der Gesellschaft ging und geht auch immer mit Veränderungen unseres Schützenvereins einher. Vieles, was früher üblich oder zeitgemäß war, wird heute vielleicht belächelt oder sogar kritisiert. Die Zeit lässt sich aber nicht zurückdrehen und das ist auch gut so. Die Traditionen sollten wir beibehalten, dabei auch nie vergessen, nach vorne zu schauen. Altbewährtes zu pflegen und Neuerungen gegenüber aufgeschlossen zu sein wird unseren Schützenverein auch in Zukunft stark machen und erhalten. 

Möge unser Schützenverein Scharnebeck v. 1896 e. V. mit seinen heute 445 Mitgliedern noch viele Jahrzehnte den Schießsport und die Geselligkeit zum Wohle unseres Dorfes und der dort zusammenlebenden Menschen bewahren und pflegen.

 

Überarbeitung der Chronik für den Zeitraum von 1896 bis 1995 (von Wilhelm Kruse sen. +) sowie Neufassung der Chronik für den Zeitraum von 1996 bis 2021 durch den Chronisten 

Schützenbruder Stefan Schulz

©Schützenverein Scharnebeck von 1896 e.V. 

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